Dienstag, 13. Mai 2014

Alt. Neu. Entdeckt. Teil 2.

Weil Rüdesheim ja so weit weg liegt und weil wir durch Rüdesheim eigentlich immer nur durchfahren, müssen wir, wenn wir denn schon mal in Rüdesheim sind, ... *lufthol* ...

Die Wahrheit ist, wie immer, sehr viel simpler, eine Anzeige in der Lokalpostille (für Insider: Pflücke den Tag), ein Weingut, von dem wir noch gehört hatten, eine schnelle Googlerecherche und (wie erwähnt) ein verregnetes Wochenende, an dem wir eh schon nach Rüdesheim fahren (zum Glück).

daskleineRieslingGut. Rüdesheim, wie gesagt. Das Navi verschluckt sich bei der Anfahrt und versucht hartnäckig, uns in die Garage des Hotels Krone zu lotsen. Da wären wir gar nicht so verkehrt gefahren, wie wir später lernen. Also Auto abstellen und die paar Schritte im NieselPlatzregen zu Fuß gelaufen.

Von der kopfsteinholprigen Gasse geht es in einen kleinen Probierraum. Betonboden, Gitterboxen, Edelstahltanks. Fertig.



Zwei Stehtische, Christoph Schütt und Andreas Frosch schenken selbst aus. Wir wissen zu diesem Zeitpunkt nur das, was wir uns ergoogelt haben. Neugründung, dritter Jahrgang (kommt uns bekannt vor), ein Hektar in neun Lagen im Rheingau, nur Riesling.

Der Jahrgang 2013 umfasst fünf Weine, vom trockenen "Basis" bis zum "Charisma". Ach, und die "Zicke" gibt es ja auch noch.

Basis. QbA trocken, rheingautrockene 8 Gramm Restzucker, 12% vol. Guter Einsteiger, Würze, saftige Frucht.

Magda.  QbA feinherb. 19 Gramm Restzucker, gut 8 Gramm Säure, 11,5% vol. Ein Maulvoll Wein, ungemein saftig, frisch und süffig. Easy drinking auf hohem Niveau.

Apropos ... Niveau. Der einzige Wein mit zumindest einer Ortsbezeichnung - Rüdesheimer - und der "furztrockene" mit 4 Gramm Restzucker. Auch "nur" 11,5 %vol. Typischer Rüdesheimer mit einem ganz anderen Charakter als die eher fetten, breiteren (wenn man davon reden kann) Rieslinge aus den Oestricher und Hallgartener Lagen. Gut! Fest! Spannend!

Charisma. 10 Stunden Maischestandzeit. 12% vol. Noch sehr unruhig, hefig, aber schon mit unheimlich viel Druck. Jetzt schwierig zu probieren, aber man ahnt das Potential. Hinlegen!

Und die Zicke. Riesling süß. 74 Gramm Restzucker. Vorne süß und limonadesaftig, rosa Grapefruit, Limette, einfach lecker (sorry Sam). Und hintenraus, "holla die Waldfee", ein eigenwilliger Kick, der diesen Wein vor der Belanglosigkeit bewahrt.

Eindeutig sehr! viel mehr als eine Hobbyklitsche (was man auch an Homepage, Etiketten, Vermarktungsstragegie sieht) und eindeutig bemerkenswert und merk-würdig, aber gar nicht seltsam.

daskleineRieslingGut - klein, Riesling, GUT!
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen